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Abschied aus Bolivien und Südamerika

Nachdem wir uns in Uyuni noch eine Nacht ausgeruht hatten, ging es weiter in die nächste Stadt in Bolivien – nach Potosi. Hier hatten wir ein nettes Airbnb, jedoch fühlten wir uns ansonsten nicht so wohl. Wir trafen auf keine Touristen,  viele Häuser waren vergittert und die Straßen total überfüllt. Die Stadt liegt auf 4.090 Metern Höhe in den bolivianischen Anden und ist berühmt für die Silbermine des Cerro Rico. Wir dachten wir schauen uns das mal an – dabei wussten wir noch nicht was auf uns zukommen sollte. Unser Tourguide arbeitete selbst knapp ein Jahr in der Mine. Bei der Tour waren wir zusammen mit einem holländischen Reisenden in einer Gruppe und bekamen erstmal ein minentaugliches Outfit angezogen. Danach hielten wir an einem Markt, um den Minenarbeitern Geschenke zu kaufen. Sie würden sich am meisten freuen über Zigaretten, Tütenweise Cocablätter, ein Süßgetränk und 96%igen Alkohol…Außerdem wäre eine Sprengladung ab und zu nicht schlecht.

Unser Guide erklärte uns noch wie diese genau funktionieren, bevor wir nach dem ersten Schock in dem Minibus weiter zur Mine fuhren. 

Noch draußen sahen wir immer wieder zwei Arbeiter mit einem Wagen aus der Mine rennen. Die ersten 20 Minuten in die Mine hinein gingen wir sehr schnell und mussten dabei immer aufpassen und auf die Seite springen wenn wieder ein Wagen angerast kam. Es wurde super anstrengend, weil die Luft sehr staubig und dünn wurde. Es wurde echt schwer zu atmen desto tiefer wir kamen. Um auf eine tiefere Ebene zu gelangen robbten wir in enge Tunnel hinein, teilweise war es so eng, dass wir nur entlang rutschen konnten. Auf der tieferen Ebene angekommen schaufelten Arbeiter Steine in Behälter, welche dann nach oben gezogen wurden. Alle hatten eine Rolle mit Coca-Blättern in der Backe. Wir gaben ihnen unsere Geschenke und ein Arbeiter schenkte uns einen Stein voll mit Silber. Wir wollten auf keinen Fall noch eine Ebene tiefer gehen, so verließen wir den Tunnel wieder. Beim Weg nach draußen war es für uns eine große Herausforderung, dass wir den kompletten Weg nur gebückt gehen konnten.

Wir erfuhren, dass 25.000 Arbeiter in der Mine tätig seien, davon 800 Frauen. Beinahe jeder junge Mann in Potosi hat bereits einmal in der Mine gearbeitet. Viele machen das um sich zum Beispiel ein Studium zu finanzieren. Desto tiefer man in der Mine arbeitet, desto mehr Geld gibt es. Allgemein ist der Job sehr gut bezahlt, jedoch halten es die meisten nicht länger als ein paar Jahre durch. Wir waren schon nach 2 Stunden völlig fertig. Wir wussten schon vorher, dass es einer der anstrengendsten Berufe ist, aber als wir wirklich mitten in der Mine waren, bekamen wir nochmal ein ganz anderes Gefühl dafür. Klaustrophobisch sollte man hier nicht sein. Es war sehr bedrückend und schwierig sich das Ganze mitanzusehen. Wir waren sehr erleichtert wieder Tageslicht zu sehen und frische Luft atmen zu können.

Sucre – Boliviens schönste Stadt?

In einem Collectivo ging es knapp 4 Stunden weiter nach Sucre. Die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens sollte laut vielen Travellern auch die schönste Stadt in Bolivien, nicht gar ganz Südamerikas sein. Sucre machte wirklich viel Spaß, wir liefen viel herum und kamen Sonntags bei einem kleinen Volksfest vorbei. Außerdem besuchten wir schöne Cafés, tranken etwas in gemütlichen Bars und legten einen gemeinsamen Beauty Tag beim Friseur ein. 💇🏻‍♀️💇🏻‍♂️

In Sucre gibt es ein Hostel, in dem sich quasi alle Backpacker aufhalten – das Kulturhaus Berlin. Wir konnten uns auch mit dem aus Deutschland ausgewanderten Besitzer etwas unterhalten. Beinahe jeden Abend finden hier gute Partys statt. Jedoch stand mein COVID Test für die USA und Michis kurzer Heimtrip nach Deutschland an, deshalb gab es für uns keine Party 👯🙃

Nach dann doch vier Nächten in Sucre ging es weiter in die Großstadt Santa Cruz. 

Die letzten Tage in Bolivien und Südamerika

Kurz zu Santa Cruz: Die Stadt ist riesig, wir fuhren vieles mit dem Taxi. Wir mieteten ein Airbnb, was eine eigene kleine Wohnung war. Das gefiel uns sehr gut und wir fühlten uns wohl. Ansonsten gab es hier noch viel Organisatorisches zu machen und ein Kinobesuch mit vielen Harry Potter Fans war auch noch drin. 😍

Eigentlich wollten wir hier einige Ausflüge machen und es gibt rund um die Stadt wirklich Tolles zu sehen, jedoch fühlten wir uns nicht mehr danach…auch das regnerische Wetter spielte nicht ganz mit. Bei uns war sowohl Aufbruchs- und auch Abschiedsstimmung aufgekommen. Einerseits verabschiedeten wir uns von Südamerika und somit vom ersten Teil unserer Reise.  Andererseits mussten wir uns auch für kurze Zeit voneinander verabschieden, was nach einem halben Jahr zu Zweit schier unmöglich schien und sich sehr komisch anfühlte.

Bolivien war wirklich wunderschön, das Land hat sehr viel zu bieten und wir haben mal wieder längst nicht alles gesehen. Das Highlight war auf jeden Fall unsere mehrtägige Jeep Tour durch die Weiten Boliviens & die Uyuni Wüste und zählt mit Sicherheit auch zu den Höhepunkten unserer bisherigen Reise. 

Die sechs Monate auf Reisen haben uns sehr gut gefallen, jedoch freuen wir uns jetzt auf neue Kontinente, andere Sprachen und nochmal ganz andere Kulturen. 🙊🙆🏻‍♀️🤭

Mehr Bilder gibt es wie immer HIER.

Hier waren/sind wir gerade 🙂

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