Arequipa – Die weiße Stadt
In Arequipa angekommen, mussten wir uns erstmal von der langen und anstrengenden Nachtfahrt erholen. Als wir etwas Schlaf nachgeholt hatten, besuchten wir „Mundo Alpaca”.Hier kann der Verarbeitungsprozess der Wolle beobachtet werden. 🧶 Dort leben auch einige süße Alpakas und Lamas, worüber wir uns sehr freuten, denn bisher hatten wir noch nicht viele in Peru gesehen. Wir durften sie sogar füttern 🙂🦙
Spontan konnten wir uns einer laufenden Free Walking Tour anschließen und konnten die Stadt so noch besser kennenlernen. Durch den weißen Vulkanstein der Gebäude entsteht eine schöne Stadtwirkung. Der schöne Hauptplatz Plaza de Armas mit der Basilica Catedral sind besonders von einer Rooftopbar aus sehr beeindruckend.
Wir fanden außerdem einen tollen Markt, wo es wirklich alles gab. 🙂
Die Stadt hat aber auch das wunderschöne Kloster Santa Catalina zu bieten. Das Kloster ist erstaunlich riesig, sodass man sich schnell mal verlaufen kann.

Früher lebten hier 300 Nonnen, heute sind es nur noch 13. Es war sehr interessiert die minimalistischen und eher kühlen Zimmer der Nonnen zu sehen. Leider hatte ich ein kleines Kind dabei, das so gar keine Lust auf Kloster hatte…🙆♀️
Als ich mal schlecht drauf war, gabs von Michi auch mal eine Zuckerwatte 🙂
Schlaflose Nächte
Von Arequipa aus wollten wir zwei Touren machen. Einmal in den Nationalpark „Salinas y Aguada Blanca“ und eine zweitägige Tour zum Wandern in den Colca-Canyon (Cañón del Colca) .
Um 05:30 Uhr machten wir uns also auf dem Weg in den Nationalpark. In dem riesigen Schutzgebiet Salinas leben Alpakas, Lamas und Vikunjas. Vikunjas gehören zur gleichen Gattung wie Alpakas und dürfen nicht eingesperrt/getötet werden. Uns erinnern sie etwas an Rehe. Vikunjas stehen unter strengem Schutz, wird z.b. eines überfahren ist Gefängnis die Strafe. Hier ein paar Eindrücke von diesem magischen Ort.
Am nächsten Tag starteten wir um 2:30 Uhr in der Nacht mit dem Shuttlebus auf unsere Wandertour. Der Colca-Canyon ist der dritttiefste Canyon der Welt und somit tiefer als der berühmte Grand Canyon. Während der Fahrt machten wir Halt an einem Condor Aussichtspunkt, wo auf ca. 5000m Höhe riesige Condore über unseren Köpfen kreisten.
Am ersten Tag ging es mehr als 1.000 Meter hinunter in den Canyon hinein, worunter unsere Knie sehr litten. Nach dem Mittagessen war es Gott sei Dank nicht mehr allzu steil. Gegen abends kamen wir in der Unterkunft Oasis an und übernachteten dort.
Am nächsten Tag, früh am Morgen, ging es dann im Dunkeln ca 1.200 Meter den Canyon wieder nach oben – was eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit war. Auf der Tour konnten wir interessante und nette Menschen kennenlernen. Zum Beispiel traffen wir den Amerikaner Dillen, der seit 21 Jahren um die Welt reist und immer noch eine so große Faszination für neue Eindrücke hat. Da er knapp drei Jahre in Vietnam war, hatten er und Michi sofort ein langes Gesprächsthema. Zufälligerweise trafen wir ihn später sogar nochmal in Puno auf einem kleinen Berg 🙂 Trotz der körperlichen Herausforderungen für unsportliche Menschen wie uns, hat uns die Natur im Colca-Canyon einfach umgehauen und die gemeinsame Erfahrung mit den Mitreisenden besonders motiviert.
Spontan mussten wir eine Nacht in Arequipa verlängern, da wir aufgrund von Straßensperren und Streiks nicht weiterfahren konnten. Den Tag danach versuchten wir unser Glück und wir erreichten die Stadt Puno am Titicacasee.
Titicacasee und die Floating Islands
Puno ist an sich nicht sehr besonders. Wir kauften frisches Obst am Markt und bummelten etwas in der Stadt. Zusätzlich machten wir den seltsamsten PCR Test, bei der die Klinik uns Blut abnahm. 🤷🏻♀️Außerdem hatten wir ein gutes Hostel über welches wir auch unsere nächste zweitätige Tour auf dem Titicacasee buchten. Mit dem Boot besuchten wir als Erstes die Floating Islands Uros. Hier wurde uns von dem Präsidenten einer Insel erklärt wie die Inseln errichtet werden. Wir konnten mit den Kindern dort Ball spielen und wurden mit einem der einheimische Boote herumgefahren. Leider kam uns das Ganze dort sehr touristisch vor. Wir schwankten zwischen Unbehagen und dem Wissen, dass dies ja ihre Einnahmequelle ist und sie darauf angewiesen sind.
Weiter ging es mit dem Boot auf die Insel Amantani. Auf der Insel mitten auf dem Titicacasee durften wir bei einer einheimischen Familie übernachten. Da unsere Spanischkenntnisse nicht weit über Smalltalk hinausgingen und die Mitreisende in unserer Gruppe kein Spanisch konnte, wurde die Kommunikation etwas schwieriger. Jedoch war unser Host stets am Lachen, was es etwas entspannte. Nach einer kleinen Wanderung mit der gesamten Reisegruppe gab es ein gemeinsames Abendessen bei der Familie. Danach bekamen wir traditionelle Kleidung angezogen. Frau und Tochter unserer Gastfamilie hatten dabei viel Spaß.
Dann besuchten wir gemeinsam einen Tanzabend in der Stadthalle. Dies kam uns wieder sehr touristisch vor, jedoch machten wir das Beste draus und hatten viel Spaß.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von unserem Gastvater und seinen stylischen Kompanen. Letzter Halt war dann die kleine Insel Tanquile, wo wir mit schönem Ausblick an der Küste entlang wanderten und im Anschluss wieder zurück nach Puno fuhren.
🇵🇪 Und schon war unsere Zeit in Peru wieder zu Ende. Peru hat sich von unseren bisherigen Reiseländer deutlich abgehoben. Während die vorher besuchten Länder sich stark in Kultur und Umgebung ähnelten, empfanden wir Peru als willkomene Abwechslung. Hier machten wir besonders viele Touren in kürzester Zeit. Peru bietet vor allem eine große Vielfalt…es ist sehr bergig, weitläufig und landschaftlich einfach wunderschön. Auch wenn die Temperaturen käter und unbeständiger sind, können wir nur jedem empfehlen dieses Land einmal zu bereisen. Auch wir haben hier noch längst nicht alles gesehen und könnten uns gut vorstellen irgendwann wieder zurückzukehren.
Da der PCR Test negativ ausfiel durften wir in unser nächstes Land aufbrechen- Bolivien 🇧🇴
Mehr Bilder gibt es wie immer HIER.