Julias Traum von Alaska

Ankunft und Workaway in Alaska

In Alaska durfte ich für zwei Wochen bei Lois, Eric, drei Pferden und 22 Hunden wohnen. Ich hatte durch ein Workaway die Möglichkeit Alaska hautnah mitzuerleben. Sofort verliebte ich mich in Saidy, einen der beiden Haushunde. Sie ist süchtig nach Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten🥰. Deshalb gibt es auch viele tolle Bilder von uns:

Zu einer meiner Aufgaben zählte meistens das Füttern der 20 Schlittenhunde. Die Hunde waren hierbei immer sehr aufgeregt, sprangen hoch und bellten laut. Nach ein bis zwei Tagen hatte ich mich dran gewöhnt und es machte super viel Spaß.

Die drei Islandpferde hatten noch ihr Winterfell, somit hatte ich gut zu tun sie stundenlang von ihren Haaren zu befreien 😄. Ich machte sie mit mir vertraut und wir hatten tolle Ausritte nach ihrer halbjährigen Winterpause 🐎.

„Dog Mushing“ in Alaska 🦮🛷

Einmal in meinem Leben in Alaska Schlittenhundfahren – „Mushing“- war schon immer ein Traum von mir. Und dieser wurde tatsächlich wahr 😍! Obwohl schon viel Schnee geschmolzen war, ermöglichten Lois, Eric, ihre Freundin Theresa und ihr Sohn mir noch dieses Abenteuer. 🛷🦮

Ich fuhr den Pickup mit den aufgeregten Hunden hinten drin zu einer zwei Meilen Mushing Strecke. Nachdem der Weg von den beiden Jungs einmal getestet wurde, durfte ich mit drei nicht ganz so schnellen Hunden losfahren🙊. Ich war so aufgeregt, dass ich immer wieder die Kommandos für links und rechts vergaß 😄. Damit die Hunde vorwärts laufen, rufen die Musher „hike“. Der Trail machte mir echt viel Spaß. Ich musste mich richtig in die Kurven legen und Wasserlöchern ausweichen. Ich freute mich riesig gleich nochmal mit zwei anderen Hunden die Runde zu fahren. Es war einfach unglaublich und ich bekam sogar Lob nicht runtergefallen zu sein 😄.

Lois und Eric nahmen mich auf viele Veranstaltungen mit, wie Schlittenhundgruppentreffen, eine Gartenvorlesung, eine gemeinnützige Feier für das Farmland in Alaska und zu einem der gängigen „Garagesales“ (Flohmarkt in den Garagen einer Siedlung).

Jeden Sonntag half Lois in einem Rescue Center zur Vermittlung von Straßenhunden aus kleineren Orten. Hier durfte ich auch mal mithelfen, Gassi gehen und mit den Babyhunden kuscheln 🥰. Lois besitzt außerdem ein wunderschönes kleines Gewächshaus.

Einmal fuhr Lois mit mir in ein Animal Wild Rescue Park. Hier werden Wildtiere hingebracht, die verletzt sind oder aus anderen Gründen in Freiheit nicht überleben können. Es gab Tiere, die ich noch nie gesehen hatte. Ich konnte Moschusochsen, Bisons, Grizzlybären, Schwarzbären, Weißkopfadler, Elche, Rentiere, Eulen und Wölfe aus nächster Nähe sehen 🐻🦬🦉🐺🦅.

An meinem vorletzten Tag unternahmen wir ein weiteres Highlight. Zusammen mit Eric und zwei Mädls, die ich in Alaska kennengelernt hatte, besuchten wir einen vierstündigen Bootsausflug auf dem Meer in der Bucht von Seward. Es war sehr kalt und regnete viel. Dafür sahen wir aber viele Tiere und eine wunderschöne Natur. Hunderte Seemöwen kreuzten unseren Weg und süße Seeotter entspannten auf ihrem Rücken im Wasser. Wir konnten außerdem Seelöwen, Delfine und Buckelwale beobachten 🦭🐋. Auf der längeren Autofahrt sahen wir außerdem freilebende Dallschafe und Elche.

Was ich in Alaska gelernt habe:

Meistens muss nicht aus dem Auto gestiegen werden um Eis, Kaffee oder Essen zu kaufen
Um 22 Uhr ist es immer noch nicht Dunkel
Dankbar sein für unser Gesundheits- und Bildungssystem
Überall unglaublich freundliche Menschen
Noch teurer als Deutschland
Man benötigt kein Bargeld
Teilweise sehr religiös
Es gibt immer ein Glas Wasser dazu im Restaurant
Manche laufen bei Schnee mit Flipflops oder kurzer Hose herum
Man kann im Mai in Alaska in einen Schneesturm geraten 😄
Vakuumbehälter von Staubsaugern können in der Wand integriert sein
Überall Eichhörnchen
Schlittenhunde fahren ist ein riesen Spaß 😄

Die Zeit ging sehr schnell vorbei. Mich begeisterte das was ich von den Staaten gesehen habe mehr als ich erwartet hatte 🇺🇸. Ich lernte viele tolle Menschen kennen und das „Dog Mushing“ war mit Sicherheit nicht mein letztes Mal :). Nach knapp drei Wochen flog ich weiter ins Nachbarland Kanada, wo ich endlich Michi wieder treffen werde 🍁🇨🇦.