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Kambodscha & dessen Vergangenheit

In den letzten Monaten auf Weltreise haben wir definitv eines gelernt: Es kommt nie wie man es sich vorstellt. Als wir uns in Vietnam von Süden nach Norden durchgehangelt hatten, planten wir danach weiter über Laos nach Thailand zu reisen. Laos hatte aufgrund der Pandemie aber erst die Grenzen wieder geöffnet und wir konnten daher keine passende Busverbindung von Hanoi aus finden. Auch die allgemeine Reisesituation im Land schien dort noch etwas schwieriger zu sein. Daher entschieden wir uns spontan um…

Da wir aufgrund von Julias Visum nicht mehr genügend Zeit hatten, um mit dem Zug wieder in den Süden Vietnams zu fahren, mussten wir fliegen. Die zugelassenen 30 kg Gepäck haben wir ganz knapp nicht überschritten 🫣. 

Vietjet wird von den Einheimischen übrigens Delayjet Airline genannt und tatsächlich flogen wir erst drei Stunden später los. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Ho-Chi-Minh und der Verabschiedung von Michis Oma wollten wir uns über den Landweg bis nach Malaysia schlagen. Zuallererst ging es mit dem Bus über die kambodschanische Grenze in die Hauptstadt Phnom Penh.

Die grausame Geschichte Kambodschas

In Phnom Penh haben wir generell weniger Bilder geschossen. Das liegt daran, dass die „touristischen Hauptziele“ in der Stadt von der grausamen Geschichte des Landes geprägt sind und wir hier lieber keine Bilder machen wollten. 

Vor nicht einmal 50 Jahren kamen die sog. Roten Khmer und ihr Führer Pol Pot an die Macht. Dieser verfolgte den Ansatz eines bäuerlichen Kommunismus. Er wollte sein Land wieder zu einem Volk aus Bauern und Arbeitern machen. Um sein Ziel zu erreichen, wurde jeder gebildetete Bürger samt seiner kompletten Familie in Foltergefängnissen festgehalten, bis sie quasi erfundene Geständnisse unterschrieben und somit hingerichtet wurden. Die Bürger sollten alle auf den Feldern arbeiten und das Land in ein hundertprozentiges Agrarland umwandeln. Jegliche Anhänger von Gewaltinstanzen wie Staatsführung, Armee oder Polizisten wurden ausnahmslos hingerichtet. Hierzu gab es die sogenannten Killing Fields, auf denen zahlreiche Menschen teils willkürlich getötet wurden, egal ob jung oder alt. Pol Pot zog eine Armee aus Kindern auf und wollte somit die alte Generation auslöschen. 

Insgesamt starben hierdurch ca 3 Millionen Menschen. Pol Pot hat durch sein Regime also knapp 1/3 der kambodschanischen Bevölkerung auf dem Gewissen. 

Erst durch den Eingriff der Vietnamesen 1978/1979 wurde das Regime gestürzt, woraufhin Pol Pot sich nach Thailand in den Untergrund zurückzog. Erst knapp 20 Jahre später starb er eines natürlichen Todes. 

Diese Geschichte haben uns die Guides bei den oben beschriebenen Foltergefängnis S-21 und den Killing Fields erzählt. Es war ein wirklich bedrückendes Gefühl durch diese beiden Orte zu gehen. Einige „Austellungsstücke“ wie eine echte Blutlache im Gefängnis, die aufgestellten ausgegrabenen Totenköpfe oder die Bilder der gefolterten Opfer schienen für uns auf den ersten Blick sehr makaber zu sein, ist aber von der Regierung Kambodscha so gewollt. All diese Geschehnisse ereigneten sich ohne dass es die Außenwelt mitbekam. Und auch heute wissen viele hierüber nicht Bescheid. Sie wollen die Welt darauf aufmerksam machen, was sie durchgemacht haben. Es wirkte auf uns als hätten die Menschen dort erst mit dem Aufarbeitungs- und Verarbeitungsprozess zu den Ereignissen begonnen.

Angkor Wat 

Für uns ging es nun weiter in die Stadt Siem Reap, welche als Tor zum größten religiösen Monument der Welt bezeichnet wird – Angkor Wat. Zuvor lag ich jedoch für einige Tage flach im Bett. Und da wir in einem Partyhostel wohnten, erholten wir uns bei ununterbrochener lauter Partymusik 🪩👯‍♀️.  Julia besuchte ihren ersten Töpferkurs mit Drehscheibe und war ganz schön stolz auf die Ergebnisse 😍. 

Um Angkor Wat anzuschauen, unternahmen wir eine Sonnenaufgangstour mit anderen Reisenden. Auch wenn es bewölkt war und wir bei weitem nicht die einzigen dort waren, war die Morgenstimmung einzigartig. Das berühmte Bild von Angkor Wat zeigt lediglich den Haupttempel von vorne, die Tempelstadt ist jedoch riesig. Wir fuhren mit dem Minibus von Tempel zu Tempel.

Es wurde während der Tour immer heißer und schwüler.  Nach dem fünften Tempel bei 38 Grad reichte es uns aber mit Sightseeing und wir kühlten uns im Hostel etwas ab.

Ansonsten bummelten wir nur durch die Stadt und ein paar Märkte. Abends konnten wir das Partyhostel doch noch nutzen und machten bei einem Pubcrawl mit. Auch wenn die Shirts hierzu nicht gerade der Bringer waren, hatten wir einen schönen Abend mit vielen neuen Leuten. 

Mehr Bilder gibt es wie immer HIER.

Hier waren/sind wir gerade 🙂

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